Hochwasser (31.05.-02.06.2013) 
 
Nachdem sich bereits den Freitag über abzeichnete, dass mit nicht unerheblichen Niederschlagsmengen zu rechnen war, kamen mit Überschreiten der 3-Meter-Marke am Filspegel Salach um 23:00 Uhr die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Süßen, Vertreter der Stadtverwaltung und des Bauhofs zusammen, um sich auf ein drohendes Hochwasser einzustellen.
 
Im Rahmen einer ersten Erkundungsfahrt war dann auch gleich ein Eingreifen seitens der Feuerwehr notwendig: in der Silcherstraße drohte ein Hasenstall von den Wassermassen weggespült zu werden. Zusammen mit dem Besitzer konnte das Tier in letzter Minute ins Trockene gebracht werden.
 
Da zwischenzeitlich das Wasser bis an die Terrassentüre des Gebäudes in der Silcherstraße stand, wurden mit dem Gerätewagen Logistik Sandsäcke angeliefert. In die Filsstraße wurden derweil 180 Sandsäcke gebracht, um die Schutzwälle der Anwohner zu erhöhen. Des Weiteren wurde das Wasser auf einer vollgelaufenen Terrasse abgepumpt.
 
Parallel wurden weitere Einsatzstellen im Stadtgebiet erkundet. Ein Einsatz der Feuerwehr war dabei an der Trafostation im Filsbogen erforderlich, deren Tür mit Sandsäcken gesichert wurde. In der Sudeten- sowie der Barbarossastraße wurden den Bewohnern unter anderem Tauchpumpen zur Verfügung gestellt.
 
Regelmäßig wurde zudem das Grau'sche Wäldchen angefahren um den Bereich um das Wehr im Einlauf des Mühlkanals zu kontrollieren. Dies ist notwendig, da bei hohen Pegelständen der Fils die Gefahr besteht, dass bei Versagen dieses Wehrs große Teile der Stadtmitte überflutet werden.
 
Am Samstagmorgen meldete die Leitstelle Göppingen gegen 8:45 Uhr den im Gerätehaus anwesenden Einsatzkräften Wasser in einer Tiefgarage in der Hochstraße. Trotz des Einsatzes einer extra für diese Fälle vorgehaltenen Hochleistungspumpe dauerte es über drei Stunden bis die Garage, in der das Wasser ca. 20 cm hoch stand, leergepumpt war.
 
Im weiteren Verlauf des Tages wurde in der Barbarossastraße über die Drehleiter das Fallrohr einer Dachrinne frei gemacht. Die Verstopfung führte dazu, dass in zwei Wohnungen sogar aus den Steckdosen Wasser drang. Außerdem musste eine Einsatzstelle aus der Nacht erneut angefahren werden, da wieder Grundwasser ins Untergeschoss drängte.
 
Bei einer der regelmäßigen Kontrollfahrten zum Grau'schen Wäldchen wurde gegen 17:00 Uhr festgestellt, dass der Filspegel eine kritische Höhe erreicht hatte. Zur Entlastung des Mühlkanal-Wehrs wurde in Abstimmung mit Vertretern des Landratsamts entschieden, den Damm in Richtung Badplätze aufzubaggern, um diese Fläche kontrolliert zu überfluten. Kurz vor Mitternacht wurde der Durchbruch verbreitert, nachdem sich die Situation nochmals verschärft hatte.
 
Die letzten Arbeiten in einzelnen Gebäuden zogen sich bis in die Nacht zum Sonntag. Zusammen mit dem Einsatz am Steg im Filsbogen (siehe unten) war die Freiwillige Feuerwehr Süßen an diesem Wochenende über 625 Mannstunden im Einsatz. Unterstützt wurde sie dabei tatkräftig von den Bauhofmitarbeitern und Vertretern der Stadtverwaltung.
 
In der Anfangsphase der Hochwassereinsätze wurde der Freiwilligen Feuerwehr Süßen gemeldet, dass das Gerüst am Steg im Filsbogen, welcher zur Zeit saniert wird, durch die Strömung der Fils in Mitleidenschaft gezogen wurde.
 
Bei der Erkundung wurden drei Gefahren erkannt: zum einen belasteten die Träger des Gerüstes eine seitlich am Steg verlaufende Gasleitung. Zum anderen wurde die Fils durch angeschwemmtes Treibgut aufgestaut. Die dritte Gefahr bestand darin, dass sich das Gerüst lösen und an einer unzugänglicheren Stelle hängen bleiben könnte.
 
Um ein weiteres Aufstauen zu verhindern wurde in einem ersten Schritt von Seiten der Jünglingstraße mit einem Bagger, soweit möglich, Treibgut entfernt. Parallel wurde der Gasversorger sowie die mit der Sanierung beauftragte Baufirma über die Situation informiert. Nach Rücksprache mit einem Fachberater des THW wurde entschieden, dass Gerüst in dieser Nacht nicht zu entfernen.
 
Am nächsten Morgen wurde deutlich, dass es sowohl für die Bau- als auch die Gerüstbaufirma nicht möglich war das Gerüst sicher zu demontieren. Da ein weiteres Ansteigen des Filspegels im Laufe des Tages nicht auszuschließen war, musste der Bagger weiteres Treibgut entfernen. Um dem Weg dafür frei zu machen wurden durch zwei mit Absturzsicherungen über die Drehleiter gesicherte Feuerwehrangehörige Teile des Gerüsts abgebaut.
 
Da die Gasleitung immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, entschied man, den Druck auf die Leitung durch das Gerüst mit Hilfe von Greifzügen zu reduzieren. Dazu wurde der Rüstwagen der Freiwilligen Feuerwehr Eislingen angefordert.
 
Nachdem sich die Situation trotzdem weiter verschärfte, wurde gegen 17:15 Uhr der Gasversorger beauftragt die Leitung vom Netz zu trennen. Da diese Maßnahme mehrere Stunden in Anspruch nahm, konnte das weitere Vorgehen vorbereitet werden. Erneut wurde dafür ein Fachberater des THW angefordert. Gemeinsam mit diesem wurde entschieden, das Gerüst an einem weiteren Punkt gegen Abtreiben zu sichern.
 
Für die Ausführung dieser Tätigkeit musste die betreffende Einsatzkraft von oben gesichert werden, dies war allerdings mit einer Drehleiter nicht möglich. Deshalb wurde der Feuerwehrkran der Feuerwehr Stuttgart angefordert. Kurz nachdem die Arbeiten an der Gasleitung beendet waren traf dieser gegen 23:30 Uhr an der Einsatzstelle ein. Daraufhin konnte ein Angehöriger des THW das Gerüst mit einem weiteren Greifzug fixieren.
 
Darüber hinaus war ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr Süßen als Mitglied der Führungsgruppe Salach/Süßen beim Großeinsatz in Bad Überkingen. Dort waren aufgrund eines drohenden Dammbruchs Einsatzkräfte mehrere Feuerwehren tätig. Zur Koordinierung des Einsatzes wurde deshalb um 14:09 Uhr die Führungsgruppe alarmiert. Weiter alarmierte die Leitstelle in Göppingen während Einsatzkräfte eine Bereitschaft wegen des andauernden Hochwassers stellten, die Freiwillige Feuerwehr Süßen mit der Drehleiter nach Nenningen. Dort musste für den Rettungsdienst eine Person aus dem Obergeschoss ihres Hauses gerettet werden. Den letzten Einsatz am Wochenende hatte die Freiwillige Feuerwehr Süßen am Sonntagmorgen. Da die Tauchpumpe im Pumpenschacht im Untergeschoss des VfR-Heims außer Betrieb war, liefen der Kraftraum und ein angrenzender Lagerraum ca. 15 cm hoch mit Wasser voll. Das Wasser wurde mit Hilfe einer Tauchpumpe aus den Räumen gepumpt und die installierte Pumpe wieder in Betrieb gesetzt.
 

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Ausgerückte Fahrzeuge KdoW, LF 16/20, DLK 18/12, TLF 16/25, LF 8, GW-L, MTW
Eingesetzte Einsatzkräfte 46
 
Weitere Einsatzkräfte Kreisbrandmeister
  Feuerwehr Eislingen: MTW, RW, DLK 23/12
  Berufsfeuerwehr Stuttgart: KdoW, FwK, WLF mit AB-Anschlagmittel
  THW OV Göppingen: MTW TZ
  THW OV Neuhausen: MTW TZ, GKW 1, MLW 4 + LIMA
 

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